Wir machen Strom aus Sonne

 

 UNSERE NEUE PV ANLAGE IST MONTIERT!

Bildrechte beim Autor

Ein altes Sprichwort sagt: „Was lange währt, wird endlich gut“.

Unter diesem Gesichtspunkt ist die seit 18.11.2021 begonnene Installation einer Photovoltaik-Anlage (PV-) auf dem Dach unserer Dreifaltigkeitskirche zu sehen – auf einem Gotteshaus, das 1938 gebaut wurde und das nicht denkmalgeschützt ist. Zudem kollidiert die PV-Anlage, die wegen der Steilheit unseres Kirchendachs nicht aufgeständert werden muss, weder mit der Mittenwalder Ortsgestaltungssatzung noch mit den Vorgaben des Denkmalschutzes.

Wir hatten ja bereits 2012 – damals noch unter Gemeindepfarrer Wolfgang Scheel – den Versuch der Installation einer derartigen Anlage gestartet. Leider wurde das Projekt damals nach langem Hin und Her aus „grundsätzlichen Erwägungen“ von der Landeskirche nicht genehmigt.

Auch wenn es diesmal ebenfalls einige Zeit und mehrere Ortstermine und Telefonate gedauert hat erhielten wir nun dankenswerterweise die Genehmigung zum Bau, worauf noch am selben Tag der Auftrag an die Fa. Berger Solar aus Garmisch-Partenkirchen ausgelöst wurde.

Bei der vorausgegangenen, beschränkten Ausschreibung wurden insgesamt 8 Firmen zur Angebotsabgabe aufgefordert (auch Firmen aus dem Isartal), von denen einige kein Angebot abgaben. Von anderen erhielten wir leider die Mitteilung, dass sie den Auftrag heuer nicht mehr hätten durchführen können.

Unsere Initiative mit einer PV-Anlage auf einem Kirchendach – mit grünem Strom von sozusagen ganz oben - dürfte weit über die Landkreisgrenzen hinweg einzigartig sein.

„Ein schönes Zeichen", findet unsere Pfarrerin im Hinblick auf die vielbeschworene Energiewende in Zeiten des Klimawandels. „Vor allem weil die Bewahrung der Schöpfung und die Nachhaltigkeit in der Evangelischen Kirche insgesamt große Themen sind." Doch selbst bei unserem beispielgebenden Vorhaben geht es letztlich auch um das liebe Geld. Ca. 16 000 Euro kostet die Aktion „Grüner Strom vom Kirchendach" (zzgl. einiger Anpassungen am Zählerschrank) der Kirchengemeinde Mittenwald. Denn Zuschüsse von der Landeskirche gibt es nämlich nicht, weswegen wir die gesamte Baumaßnahme aus unseren Rücklagen finanzieren müssen.

Deshalb freuen wir uns über jede Spende! Unsere Kontodaten finden sie HIER!

Die künftige PV-Anlage mit einer maximalen Leistung von 9,9 kWp soll im Winter nach Möglichkeit teilweise die elektrischen Heizstrahler unter den Kirchenbänken versorgen und im Sommer die Entfeuchtungsanlage, denn beide Anlagen brauchen sehr viel Strom. Künftig kommt die Energie direkt vom Dach, der wenige, überschüssige Rest wird dann noch ins Stromnetz eingespeist Wir erwarten, dass sich unsere Anlage somit in nicht allzu langer Zeit amortisiert haben wird und freuen uns auf unseren umweltfreundlichen Strom.

 

Rudi Achtner


Bildrechte beim Autor

Bau, Leistung, CO2-Reduktion, Kosten, Finanzierung und Ertragsberechnung:

Kirchenvorstand und Bauauschuss hatten 2005 nach gründlichen Vorüberlegungen beschlossen, auf das Pfarrhausdach eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 7,2 kWp zu installieren.

Diese spart im Jahr insgesamt etwa 6126 Kg CO2 ein, das bei herkömmlicher Stromerzeugung entstehen würde.

Sie hat uns bei der Installation insgesamt knapp 39.000 € netto gekostet.

Insgesamt 20 Jahre lang werden jährlich Einnahmen in Höhe von etwa 3531 € erwartet (nach dem "Erneuerbare-Energien-Gesetz" sind die örtlichen Stromversorger auf 20 Jahre hin verpflichtet, unseren Strom zum Preis von 0,545 € pro Kilowattstunde abzunehmen).

Finanziert wurde die Anlage zum größten Teil (ca. 34.000 €) durch ein zinsfreies innerkirchengemeindliches Darlehen aus den Rücklagen für den Kirchbau Krün. Geplant war eine Rückzahlung dieses Darlehens in jährlichen Raten von 1700 € über 20 Jahre. Da die finanzielle Situation der Kirchengemeinde wegen des starken Mitgliederschwundes der letzten 20 Jahre und eines neuen innerkirchlichen Finanzsystems momentan jedoch sehr gefährdet ist, haben wir dieses Darlehen Anfang 2008 aus den noch vorhandenen allgemeinen Rücklagen der Kirchengemeinde zurückgezahlt. Die jährlich zu erwartenden Stromeinnahmen kommen nun komplett dem allgemeinen Kirchenhaushalt zugute.