Pfarramtsteam

 

Pfarrerin Simone Hilbert Hegele

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Pfarrer Josias Hilbert Hegele

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Pfarramtssekretärin Stefanie Ehrlich
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Hausmeister Rudi Achtner

 

Raumpfleger

 

Unser Pfarrer-Ehepaar stellt sich vor

„Heimat und die weite Welt“, das sind für uns „Bayern und Brasilien“ und umgekehrt. Wo wir uns immer zuhause fühlen, ist im evangelischen Glauben. Wir sind beide in einer evangelischen Diaspora aufgewachsen. Simone in Oberbayern – geboren in Freising als zweites von vier Kindern einer glücklichen bayerisch-preußischen Verbindung (Achtung: Muttersprache Hochdeutsch :-) ), Kindheit in Hallbergmoos, Jugend in Raisting, südlich vom Ammersee, am anderen Ende des Dekanats Weilheim. Josias im Süden von Brasilien, dem Land mit den ehemals meisten Katholiken der Welt, wo die evangelische Konfession vermehrt erst mit den deutschen Einwanderern im 19. Jahrhundert hin gelangte - als zweiter von drei Söhnen eines Pfarrers und einer Lehrerin (Achtung: Muttersprache Portugiesisch, nicht Spanisch :-) ).

In uns beiden wurde in unserer Jugend die Begeisterung für das Theologiestudium und den Pfarrberuf geweckt. Bei Simone war der Ausgangspunkt die Suche nach dem Essenziellen, nach dem, was im Leben wirklich wichtig ist. Josias fühlte sich angezogen von der Kirche, die wie Jesus auf der Seite der Benachteiligten und Rechtlosen steht.

Uns beide zog es in die weite Welt. Simone führte dieser Wunsch 2006 für ein Jahr im Theologiestudium nach Brasilien, an die Escola Superior de Teologia nach São Leopoldo, wo Josias im Jahr davor sein Studium begonnen hatte. Josias führte dieser Wunsch 2007 für ein Jahr nach Deutschland, in das Land der Reformation, wo er Evangelische Theologie in München studierte.

Seitdem ist die „weite Welt“ Teil unseres Lebens geworden. Unsere bayrisch-brasilianische Verbindung wurde 2008 standesamtlich besiegelt und unter Gottes Segen gestellt. Damit nahm unser evangelisch-interkulturelles Experiment seinen Lauf mit bisher folgenden Ergebnissen: 4 bestandene bayerische theologische Examina, 2 glückliche binationale Kinder (Alena bereichert unser Leben seit 2011, Lucas macht unsere Familie seit 2016 komplett), 1 Vikariat in München Milbertshofen (Simone), 1 Vikariat (Josias) und 1 Probedienst (Simone) in der Gemeinde Kemmoden-Petershausen im Dachauer Hinterland, 2 Ordinationen in der bayerischen Landeskirche, 1 neugewonnene Deutsche Staatsbürgerschaft mit dem uns bis heute in Erinnerung gebliebenen Satz: „Jetzt san Sie deitsch!“ des Landratsbeamten, den er während des historischen Moments des Staatsbürgerschaftsurkundestempelns sprach.

Nach neun gemeinsamen Jahren in Deutschland drohte Bayern für Josias seinen Charakter der „weiten Welt“ zu verlieren und zu heimatlich zu werden. Die Zeit war reif für eine Entwöhnung von Bayern und eine Wiederbegegnung mit Brasilien. Unsere bayerische Landeskirche hat eine langjährige Partnerschaft mit der Evangelischen Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien. Teil dieser Partnerschaft ist das Austauschprogramm für Pfarrer*innen. So können jeweils fünf Pfarrstellen in Bayern von brasilianischen Pfarrer*innen besetzt werden und fünf Pfarrstellen in Brasilien von Pfarrer*innen aus Bayern. Dieser Austausch wird von Mission EineWelt (schreibt sich tatsächlich zusammen, um die weltweite Verbundenheit zu symbolisieren), dem Centrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der Evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern organisiert. Von Juli 2017 bis März 2020 wohnten wir in Marques de Souza, 130 km nördlich von Porto Alegre im südlichsten Bundesstaat Rio Grande do Sul, Heimat der Gaúchos (gesprochen: Ga-uschos), mitten in einer Region und einem Verbund von Kirchengemeinden, die Ende des 19. Jh. von Auswanderern aus Deutschland gegründet worden waren. Gottesdienste wurden schon lange nicht mehr auf deutsch gehalten, aber die Alltagssprache ist bis heute bei vielen noch ein deutscher Dialekt, der sich inzwischen sehr mit dem Portugiesischen vermischt hat.

Wir waren zusammen mit unserem Kollegen für die Betreuung von sechs Landgemeinden zuständig. Früher ritten die Pfarrer mit dem Pferd von Gemeinde zu Gemeinde, wir lernten in dieser Zeit das Autofahren auf Schotterstraßen! Unsere Arbeit hatte große Ähnlichkeiten mit der Arbeit in einer bayerischen Gemeinde. Wir hielten Gottesdienste, tauften, trauten und beerdigten, betreuten Frauengruppen, hielten Konfiunterricht, machten Hausbesuche und Besuche im Krankenhaus, hielten Andachten im lokalen und in regionalen Radiosendern. Wir gründeten einen Bibelkreis und bauten eine Kinder- und Jugendarbeit auf. Wegen der Coronapandemie mussten wir leider Hals über Kopf das Land verlassen.

Jetzt freuen wir uns hier zu sein und Sie kennenzulernen!

Ihre Pfarrerin und ihr Pfarrer

Simone und Josias Hegele